Von Kunst bis Kaffee
// Viele Museen in Leipzig öffnen ihre Türen für Besucher, ohne dass überhaupt ein Eintrittsgeld fällig wird. Daneben sind an vielen geschichtsträchtigen Orten oder Denkmalen Dauer- oder Wechselausstellungen geöffnet. Hier findet ihr eine aktuelle Übersicht, die laufend ergänzt wird:
Schulmuseum Leipzig
„Die Schulzeit ist die schönste Zeit des Lebens!“ …vielleicht. Die prägendste Zeit ist sie sicher für die meisten. Die Art und Weise, auf die der Schulunterricht die Schüler prägt und geprägt hat, hängt natürlich mit dem Wandel der Geschichte und der Gesellschaft zusammen. Wie haben Kinder in der Kaiserzeit ihre Schulzeit erlebt? Wie hat die Ideologie des NS-Regimes den Schulalltag beeinflusst?
Das „Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig“ gibt einen Überblick über die Leipziger Schul- und Bildungsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
- Die Dauerausstellung ist in die zeitlichen Bereiche „1212 bis 1933“ und „1933–1989“ untergliedert. Zu begutachten sind beispielsweise mehr als 1500 Schulwandbilder, Lehrmaterialien zum Physik-, Chemie- und Biologieunterricht oder ein Kleinplanetarium. Im Oktober 2017 neu entstanden ist ein umfangreiches Schaudepot mit Gegenständen aus dem Schulalltag der DDR.
- In der Bibliothek finden sich mehr als 25.000 Titel, darunter Schulbücher, Lehrpläne, Fachzeitschriften oder Literatur zu Schulgeschichte und Pädagogik ab dem 18. Jahrhundert. Besonders erhellend: Eine Sammlung von über 250 internationalen Fibeln.
- Als „Werkstatt für Schulgeschichte in Leipzig“ ist das Museum zugleich ein aktiver Lern- und Arbeitsort. Besucher können mit den vorhandenen Musealien und Archivalien arbeiten und experimentieren.
Eine Besonderheit: Wer mag, kann die Objekte des Museums sogar online erkunden. Das Stöbern in der Objektdatenbank des Schulmuseums Leipzig macht fast genauso viel Spaß wie der Museumsbesuch selbst.
Öffnungszeiten des Schulmuseums Leipzig:
Mo-Fr 9 bis 16 Uhr
Adresse: Goerdelerring 20, 04109 Leipzig
Bibliotheca Albertina
Ehre, wem Ehre gebührt: Die Universitätsbibliothek der Stadt Leipzig ist die „Bibliothek des Jahres 2017“. Ausgezeichnet wurde sie unter anderem, weil sie frei zugänglich ist. Jeder, der mag, kann das beeindruckende Bibliotheksgebäude besichtigen.
Im Foyer findet ihr eine Dauerausstellung mit Handschriften, Sammlungsstücken und Fotografien zur Geschichte des Gebäudes. Ergänzend werden regelmäßige Wechselausstellungen präsentiert.
Öffnungszeiten der Ausstellungen in der Bibliotheca Albertina:
Mo – So 10 bis 18 Uhr
Adresse: Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig
Unsere Empfehlung: Die Aktivitäten der Uni Leipzig und ihrer Bibliothek zu verfolgen lohnt sich generell. Die monatlich stattfindenden Gespräche im Thomasius-Club, in denen Wissenschaftler Interessantes aus ihrer aktuellen Forschungsarbeit erzählen, sind öffentlich und eintrittsfrei. Auch viele andere in unregelmäßigen Abständen stattfindende Veranstaltungen, ob Vorträge oder Filmvorführungen, sind häufig kostenlos und erweitern in jedem Fall den geistigen Horizont.
Deutsches Buch- und Schriftmuseum Leipzig
Das Wissen dieser Welt wird seit Jahrhunderten in Büchern gespeichert (aber momentan ändert sich so einiges!). Die Sammlung, Ausstellung und wissenschaftliche Bearbeitung buch- und mediengeschichtlicher Zeugnisse ist die Aufgabe des Deutschen Buch- und Schriftmuseums.Die Dauerausstellung „Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode“ gibt Einblick in 5.000 Jahre Mediengeschichte in Deutschland. Sie wird ergänzt durch wechselnde Ausstellungen.
Öffnungszeiten des Deutschen Buch- und Schriftmuseums:
Di – So 10 bis 18 Uhr / Do 10 bis 20 Uhr / Feiertage: 10 bis 18 Uhr
Adresse: Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig
Übrigens: Als „Museum zum Mitmachen“ bietet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum neben museumspädagogischen Veranstaltungen für Schulen auch spannende Termine und Mitmach-Aktionen für Familien und Kinder, die häufig kostenlos sind: »» Aktuelle Termine im Deutschen Buch- und Schriftmuseum
Museum Zum Arabischen Coffe Baum
Kaffeetrinken ist in Sachsen Lebensart. Und das nicht erst seit gestern. Den „Kaffesachsen“ findet man als Eintrag im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm, der Begriff geht auf einen Mythos aus dem Siebenjährigen Krieg zurück. Friedrich II. soll ihn mit diesem Zitat geprägt haben:
Ohne Kaffee mangelte es den sächsischen Soldaten an Kampfmoral und sie verweigerten den Einsatz mit dem Argument ‚Ohne Gaffee gönn mer nich gämpfn‘
Der besonderen Rolle, die Sachsen in der Geschichte der Kaffeekultur einnimmt, widmet sich ein Museum in der Leipziger Altstadt. In dem Gebäude mit dem markanten Hauszeichen und dem Schriftzug „Zum Arabischen Coffe Baum“ sind schon viele Geistesgrößen und „Promis“ aus- und eingegangen. Ob August der Starke, Johann Sebastian Bach, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe, Robert Schumann oder Napoléon Bonaparte – sie alle haben das traditionsreiche Kaffeehaus, das als ältestes in Deutschland gilt, besucht oder sich regelmäßig zu Stammtischen eingefunden.
Das Haus in der Kleinen Fleischergasse ist heute, neben seinem Restaurant- und Café-Betrieb, Teil des Stadtgeschichtlichen Museums und präsentiert in 16 Räumen eine Ausstellung über die Geschichte der Kaffeekultur im Raum Sachsen und speziell in Leipzig. Der Eintritt ist generell frei.
Gut zu wissen: An jedem ersten Dienstag im Monat findet eine kostenlose Führung statt (17 Uhr) – hin und wieder auch weitere kostenfreie Termine oder thematische Führungen. »» Hier findet ihr alle Infos zu Terminen und Führungen.
Öffnungszeiten des Museums Zum Arabischen Coffe Baum:
Täglich 11 bis 19 Uhr
Adresse: Kleine Fleischergasse 4, 04109 Leipzig
Museum in der „Runden Ecke“
Leipzig ist der einzige Ort in der Bundesrepublik, an dem noch heute originale Räumlichkeiten einer Bezirksverwaltung für Staatssicherheit erhalten sind und als Gedenkstätte mit umfangreicher Ausstellung zu besichtigen sind.
Die kostenfreie Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ dokumentiert die Entwicklung der Staatssicherheit am Leipziger Beispiel unter anderem anhand originaler Arbeitsutensilien, ergänzt von ausgewählten Fotografien und Dokumenten. Zu sehen ist etwa der Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen Leipziger MfS-Untersuchungshaftanstalt.
Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. lädt als Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ regelmäßig zu Diskussionen, Filmabenden, Lesungen und zahlreichen weiteren Veranstaltungen in die „Runde Ecke“ ein.
Öffnungszeiten des Museums in der „Runden Ecke“: Mo – So 10 bis 18 Uhr
Adresse: Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Weitere Leipziger Museen bieten zumindest an einigen Tagen im Monat kostenfreien Eintritt an. Hier findet ihr unsere Übersicht.